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Eintrag von "Theodor Julius Geiger"
im Braunschweiger Professor*innenkatalog,
URL: https://profkat.tu-braunschweig.de/resolve/id/cpb_person_00000166 (abgerufen am 28.04.2025)

Geiger, Theodor Julius

Dr. jur.
 
1928-1929 a.o. Professor für Soziologie
1929-1933 o. Professor für Soziologie

(Langeintrag)

catalogue entry

Einrichtung:
1928-1933 Technische Hochschule (1878-1937)
Lehr- und Forschungsgebiete:
Erwachsenenbildung, soziale Schichtung, Rechtssoziologie, Wissenssoziologie
Fachgebiet:
71 Soziologie


Lebensdaten:
geboren am 09.11.1891 in München
gestorben am 16.06.1952 in auf der Überfahrt von Kanada nach Dänemark
Familie:
Vater: Dr. phil. Karl Baramäus Maria Geiger, Oberstudiendirektor
Mutter: Else Therese Philippine Geiger, geb. Unrein
Ehefrau: Hertha Schuster Wodan, Heirat 1922, geschieden 1936
Ehefrau: Eline Marie Nicolaysen, Heirat 1938

Kurzbiographie:
1910 Humanistisches Gymnasium in Landshut, Abitur
1910-1912 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München
1912-1914 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Würzburg
05.-09.1919 Tätigkeit als Erzieher auf Gut Degenershausen im Harz
1920-1928 Referent für Politik und Wirtschaft der skandinavischen Länder bei der GmbH "Die Fremde Presse", Berlin
1920-1928 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Statistischen Reichsamt München
1920-1928 Geschäftsführer, dann Leiter der Volkshochschule Groß-Berlin (zeitweilig im Nebenamt)
1934-1938 Stipendiat der Rockefeller Foundation am Instituttet for Historie og Samfundskonomie der Universität Kopenhagen/Dänemark
1938-1943 o. Professor für Soziologie an der Universität Aarhus/Dänemark
1943-1945 Flucht nach Schweden, Stipendium des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Universität Stockholm; Gastvorlesungen in Stockholm/Schweden, Uppsala/Schweden und Lund/Schweden
1945-1952 o. Professor für Soziologie an der Universität Aarhus/Dänemark, Gründung des Universitätsinstituts für Gesellschaftsforschung (erstes dieser Art in Skandinavien)
1951-1952 Gastprofessor an der Universität Toronto/Kanada
akademische Abschlüsse:
Studium 1912 1. juristisches Examen
Studium 07.1914 Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst
Promotion 1918 Dr. jur. bei Oetker an der Universität Würzburg
Titel der Arbeit: "Die Schutzaufsicht" (Strafvollzug, Note magna cum laude)

wissenschaftliche Mitgliedschaften:
1949 Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (außerordentliches Mitglied)
1949 Comm. d. Sociol. Research der UNESCO
Mitbegründer (später Präsident des Forschungsrates) der International Society Asscication
Parteimitgliedschaften:
1920-1933 SPD
weitere Informationen:
Theodor Geiger meldete sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst in der Artillerie.
Begründung des soziologischen Konzepts der "sozialen Schichtung".
Als Angehöriger der SPD wurde Geiger am 1. Oktober 1933 aus dem Staatsdienst entlassen; er emigrierte nach Dänemark, flüchtete 1943 nach Schweden und kehrte 1945 nach Dänemark zurück. Eine Rückkehr an die TH Braunschweig 1949 lehnte Geiger ab. Nachdem ihm 1942 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt worden war, hatte er inzwischen die dänische Staatsbürgerschaft angenommen.


Quellen:
Universitätsarchiv TU Braunschweig, B 7 Nr. 280 (Personalakte).
Danske Biografisk Leksikon, Bd. 5, S. 133ff.
Gumbel, E. J. (Hrsg.), Freie Wissenschaft. Ein Sammelband aus der deutschen Emigration. Straßbourg 1938, 266f.
Nachruf von Wilhelm Gelhoff in: Abhandlungen der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, 5, 1953, S. 199-202.
Mitteilungen der TU Braunschweig 5, Heft 2, 1970, S. 20ff.
Bachmann in: Mitteilungen der TU Braunchweig 15, Heft 3/4, 1980, S. 56ff.
Michael Wettern, Daniel Weßelhöft, Opfer nationalsozialistischer Verfolgung an der Technischen Hochschule Braunschweig 1930 bis 1945, Hildesheim u. a. 2010 (Veröffentlichungen der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 5), S. 128-131.
weitere Literatur:
G. Schroeter, Beyond Community: The Sociology of Theodor Geiger During the Weimar Republic, Diss., Nashville, Tennessee 1974.
P. Trappe, Theodor Geiger, in: D. Käsler (Hrsg.), Klassiker des soziologischen Denkens, München 1978.
Siegfried Bachmann (Hrsg.), Theodor Geiger. Soziologe in einer Zeit "zwischen Pathos und Nüchternheit", Beiträge zu Leben und Werk, Berlin 1995.
Internet-Ressourcen:
GND: 118538187

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